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Anna Piechotta

Ein Lied, egal was geschieht

Bad Segeberg – Mit vielen Vorschusslorbeeren kam die Sängerin und Musikerin Anna Piechotta zu ihrem Konzert in der Veranstaltungsreihe „K1,5“ in die Aula der Dahlmannschule. Der Kabarettist Bodo Wartke, der im Herbst 2008 die Besucher im Kleinen Theater am Markt in Wahlstedt begeisterte, bescheinigte ihrem aktuellen Album „Das was ich mein“: „Ihre ausgefeilten Arrangements und die unterschiedlichen Instrumentierungen mit Gitarre, Streichquartett oder Flügelhorn verleihen jedem Lied seine ganz besondere Note“.

Zu ihrem ersten Auftritt in die Kalkbergstadt kam die vor 28 Jahren in Cochem an der Mosel Künstlerin geborene und mittlerweile in  Hannover lebende Musikerin allerdings alleine, um ihre Lieder am Flügel zu präsentieren. Dabei zeigte sich, dass die Verbindung zu Wartke passte. Wie der Musik-Kabarettist sortierte sie ihre Liebeslieder in verschiedene Kategorien und jedes Stück trägt unzweifelbar ihre Handschrift, und diese zeichnet sich durch einen eigenen Stil zwischen Kabarett, Chanson und Jazz mit Pop aus.

Den vor allem wohl wegen des Winterwetters nur etwa 60 Zuhörern bot Frau Piechotta eine Mischung aus ihrem bisherigen Programm und neuen Sachen aus dem aktuellen „Ganz Ohr“. Einige Lieder erlebten in der Kalkbergstadt sogar ihre Uraufführung.

„Ich schenke Dir ein Lied, egal was auch geschieht“, sang sie gleich zu Beginn und hatte mit ihrer sympathischen Art das Publikum auf ihrer Seite. „Darf ich beim Du bleiben?“, fragte sie in der „gemütlichen Aula“ des Gymnasiums und bat um Wortmeldungen ganz unkompliziert mit „Hey Anna!“.

Doch was folgte, war keine Schulstunde, sondern eine heiter-ironische bis manchmal auch nachdenkliche Tour durch die kleinen menschlichen Befindlichkeiten. In „Dein Zimmer“ besang sie, wie es mit dem Zimmer eines ehemaligen Partners sein kann. Dann machte sie sich mit  verschiedenen Liedendungen Gedanken über die Entwicklung einer Beziehung mit einem angehimmelten Nachbarn. Oder sie wünschte zärtlich „Zur guten Nacht“.

Das Publikum zum Mitsingen animiert es sie bei „Plastikwörter“ über verbale Füllsel und Floskeln und für Heiterkeit sorgte sie, als sie mit Schmollmund a la Nina Hagen  „Alles wird gut“ anstimmte.

Doch die Versuche sich an den Pop-Bereich anzunähern wirkten etwas aufgesetzt. Am besten war Frau Piechotta in ihren kleinen Geschichten aus dem Leben und aus dem Alltag, die sie in ironische Worte und netten Melodien setzte. Etwas weniger bissig als Georg Kreisler und stimmlich und musikalisch an Kate Bush erinnernd liegt ihr Stärke im Bereich des Kabarett und der klassischen Liedermacher.

Trotz des geringen Besuches bei Frau Piechotta ist die Kulturreihe „K1,5 – Kultur überm See“ in der Dahlmannschule anscheinend ein Erfolg. Das nächste Konzert am 19. Februar mit dem GlasBlasSing Quintett ist restlos ausverkauft und im Herbst dieses Jahres geht es dann weiter. Für die Spielzeit 2010 / 2011 sind vier Veranstaltungen zwischen September und Februar schon als Ausblick auf dem Programmzettel angekündigt worden. pjm

Bilder unter Piechotta in der Dahlmannschule:

Als interessante Liedermacherin zwischen Chanson und Kabarett sowie Jazz und Pop stellte sich die 28-jährige Sängerin und Musikerin Anna Piechotta in der Aula der Dahlmannschule vor.

Wir danken Herrn Strehmel von der Segeberger Zeitung für die überlassung der Rohfassung seiner Kritik und seiner Bilder.